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Nachhaltige Finanzwirtschaft

Erste Aktualisierung der Swiss Climate Scores

(Übersetzt von DeepL)

Am 8. Dezember 2023 veröffentlichte der Bundesrat ein Swiss Climate Scores Update, also eine (leichte) Aktualisierung der im Juni 2022 eingeführten Swiss Climate Scores. Ohne größere Änderungen zu bringen, führt die Überarbeitung dieses Scoring-Systems zwei Neuerungen ein :

Ein neuer (optionaler) Indikator, der sich auf die Anlageziele des Portfolios bezieht, um festzustellen, inwieweit das Portfolio auf das Ziel des Pariser Abkommens abgestimmt ist (d.h. den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur unter 2 C° gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu halten und weitere Anstrengungen zu unternehmen, um den Temperaturanstieg auf 1,5 C° zu begrenzen), und
neben dem Engagement in fossilen Brennstoffen (insbesondere Kohle) wird die Berechnung der Swiss Climate Scores in Zukunft auch beinhalten, dass bewertet wird, welcher Anteil des Portfolios in erneuerbaren Energien engagiert ist. Auf diese Weise wird es einfacher zu beurteilen sein, inwieweit das Portfolio aktiv am Klimawandel teilnimmt.

Ansonsten enthalten die überarbeiteten Swiss Climate Scores weitere Details zur Methodik, indem sie für jeden Indikator ausführlichere Abschnitte über die zu berücksichtigenden Mindestkriterien und die Art und Weise der Umsetzung des jeweiligen Indikators enthalten. Darüber hinaus werden die Bedingungen, unter denen ein Portfolio auf die Swiss Climate Scores verweisen kann, nun präzisiert, um Praktiken zu vermeiden, die Investoren in die Irre führen könnten.

Ziel dieser ersten Aktualisierung der Swiss Climate Scores ist es, ihre Umsetzung durch die Finanzinstitute zu erleichtern und sie für die Anleger verständlicher zu machen. Zu letzterem Punkt ist die systematischere Anforderung zu erwähnen, den verwendeten Referenzindex anzugeben. Dies sollte es den Anlegern ermöglichen, die Daten zu vergleichen und einen besseren Einblick in die „Umweltqualität“ des betreffenden Portfolios zu erhalten. Abgesehen davon wäre es wünschenswert gewesen, wenn die Swiss Climate Scores die Indizes, die berücksichtigt werden können, präzisiert hätten.

Finanzinstitute, die die Swiss Climate Scores anwenden oder künftig anwenden wollen, haben bis zum 1. Januar 2025 Zeit, die überarbeiteten Swiss Climate Scores umzusetzen. Wie zum Zeitpunkt ihrer Verabschiedung geplant, wird sich die Methodik weiterentwickeln und in regelmäßigen Abständen überarbeitet werden.

Die Asset Management Association Switzerland (AMAS) und Swiss Sustainable Finance (SSF) arbeiten zudem daran, das von ihnen entwickelte Tool (Swiss Climate Scores AMAS SSF Template), welches 2022 zur Unterstützung der Anwendung dieses Ratingsystems entwickelt wurde, zu aktualisieren.

Darüber hinaus wird das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) beauftragt, 2024 eine umfassende Studie durchzuführen, um festzustellen, inwieweit die Swiss Climate Scores tatsächlich von der Finanzindustrie übernommen werden. Laut den neuesten verfügbaren Daten, die unter anderem aus einer Umfrage der AMAS unter ihren Mitgliedern hervorgehen, verwenden rund 160 Investmentfonds die Swiss Climate Scores. Weitere haben ihre Absicht angekündigt, sie in Kürze anzuwenden.

Es ist noch zu früh, um abzuschätzen, ob und inwieweit die jüngste Überarbeitung der Swiss Climate Scores die Einführung beschleunigen wird. Die vom EFD durchzuführende Studie wird in dieser Hinsicht von entscheidender Bedeutung sein. Um die Gründe für den bisherigen relativen Erfolg der Swiss Climate Scores besser verstehen zu können, müsste eine umfassende und gründliche Konsultation durchgeführt werden, ähnlich der Konsultation, die die Europäische Kommission kürzlich im Rahmen der Evaluierung der SFDR-Regelung bei den interessierten Kreisen durchgeführt hat.

Da derzeit keine konkreten Daten vorliegen, kann nur darüber spekuliert werden, warum die Finanzinstitute die Swiss Climate Scores nicht in größerem Umfang anwenden (Kosten, fehlende Kompetenzen oder Ressourcen, schwieriger Zugang zu verlässlichen Daten, mangelndes Interesse usw.).

In Erwartung der weiteren Entwicklung der Umsetzung der Swiss Climate Scores ist anzumerken, dass zwei der Organisationen, die an der Entwicklung der Methodik bis 2022 beteiligt sind, nämlich der WWF und Greenpeace, bereits ihre Skepsis hinsichtlich der Wirksamkeit der jüngsten Revision zum Ausdruck gebracht haben, die sie als zu zaghaft bezeichnen.

Die Beibehaltung des unverbindlichen Charakters der Swiss Climate Scores ist einer der Hauptkritikpunkte. Die bevorstehende (zwingende) (Selbst-)Regulierung zur Verhinderung von Greenwashing, deren Entwurf bis Ende August 2024 in die Vernehmlassung gehen soll, könnte zu einer stärkeren Bindung an die Swiss Climate Scores führen. In seiner Stellungnahme zur Bekämpfung von Greenwashing im Finanzsektor empfiehlt der Bundesrat nämlich, zur Erfüllung der (künftigen) Berichterstattungspflichten die Swiss Climate Scores zu verwenden, um über das/die gewählte(n) Nachhaltigkeitsziel(e) zu berichten.

Die optionale Anwendung des neu eingeführten Indikators (allgemeine klimarelevante Investitionsziele) wird ebenfalls als Schwäche der Revision wahrgenommen. Es ist in der Tat bedauerlich, dass dieser neue Indikator optional bleibt, obwohl er die Reichweite der Swiss Climate Scores verdeutlichen sollte, indem er einen umfassenderen – und für den Anleger zweifellos leichter zugänglichen – Überblick über den Grad der Vereinbarkeit des Portfolios mit dem Netto-Null-Ziel bietet.

Trotz dieses Updates bleiben die Swiss Climate Scores ein komplexes Ratingsystem, dessen größte Herausforderung (wie bei vielen anderen Transparenzinstrumenten und -mechanismen im Bereich der Nachhaltigkeit) weiterhin der Zugang zu ausreichenden und qualitativ hochwertigen Daten ist.