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Jurisprudence

Aufsichtsbehörde der VSB

Veröffentlichung der Rechtsprechung des zweiten Halbjahres 2020

Die Aufsichtsbehörde der VSB hat kürzlich die traditionelle Übersicht ihrer Entscheidungen für das zweite Halbjahr 2020 veröffentlicht. Nach einem aufgrund von Covid-19 eingeschränkten Geschäftsjahr zu Beginn des Jahres, haben die Aufsichtstätigkeiten ab Sommer 2020 ihren normalen Gang wieder aufgenommen. Auch wenn keine nennenswerte Umkehrung der Rechtsprechung zu verzeichnen ist, verdienen einige Fälle wie immer eine Erwähnung. Zunächst einmal ist in Bezug auf das Verfahren festzuhalten, dass Art. 60 Abs. 1 VSB (Untersuchungsverfahren) die Einleitung einer Untersuchung wegen Verletzung der Sorgfaltspflichten[...]

Betrügerische Bankaufträge

Kommunikation per E-Mail bleibt riskant

Wer, die Bank oder die Kunden, muss den Schaden tragen, der durch die Ausführung von Aufträgen von Hackern verursacht wurde? Kurz nach dem BGE 146 III 326 (siehe cdbf.ch/1150/), in dem das Bundesgericht ein grobes Verschulden einer Handelsgesellschaft verneinte, wurde das Tessiner Tribunale d'appello mit der gleichen Problematik konfrontiert. Im Gegensatz zur Entscheidung des Bundesgerichts stellt es ein grobes Verschulden der Bank fest und betont die Gefahr von E-Mail-Kommunikation (Urteil 12.2019.148 vom 18. September 2020). Zwei Brüder, die im Beratungsgeschäft[...]

Auslieferung an die USA

Das Bundesgericht präzisiert den Begriff des sekundären Insiders

In einem zur Veröffentlichung bestimmten Urteil 1C_196/2021 vom 28. Mai 2021 präzisiert das Bundesgericht den Begriff des sekundären Insiders im Sinne von Art. 154 Abs. 3 FinfraG im Rahmen eines Auslieferungsersuchens. Am 5. Januar 2021 beschließt das Bundesamt für Justiz (BJ), eine Person A. (Beschwerdeführer) an die Vereinigten Staaten auszuliefern. Ihm wird vorgeworfen, von 2013 bis 2017 in großem Umfang Insidergeschäfte getätigt zu haben. Tatsächlich sollen A. und ein Komplize über einen Mittelsmann Insiderinformationen in Bezug auf ein börsennotiertes Biotechnologieunternehmen[...]

Rechenschaftspflicht

Qualitative und quantitative Anforderungen an die Schlussfolgerungen

In seinem Urteil 4A_287/2020 vom 24. März 2021 befasst sich das Bundesgericht mit der Frage der Vollstreckung einer Entscheidung über die Rechenschaftsablage und gibt drei Vorsichtsmaßnahmen an: Die durchzuführenden Schlussfolgerungen müssen präzise und möglich sein und durch die Entscheidung in der Sache abgedeckt werden. Eine Gesellschaft und eine Bank waren durch eine Reihe von Bankverträgen, insbesondere für den Kauf und Verkauf von Optionen, sowie durch einen Lombardkredit, der zu strittigen Margin Calls führte, verbunden. Dieser Rechtsstreit hat bereits zu zwei[...]